Die Bremer Havenwelten bieten ein besonderes Flair und befinden sich im maritim geprägten Stadtviertel der im Jahr 1827 erstmals urkundlich erwähnten Seestadt Bremerhaven. Teile der Stadt wurden unter anderem Namen bereits im Jahr 1091 gegründet.
Lange als ‚Exportzentrum Deutschlands‘ bekannt, war die Exklave Bremens zugleich größter Auswandererhafen und Gründungsort der Hochseefischerei. Durch den Wandel im Hafenbetrieb und die voranschreitende Industrialisierung wurden die beiden ältesten und kleinsten Hafenbecken zunehmend uninteressant für die Hafenwirtschaft.
Dadurch entstand die Notwendigkeit der Konversation dieser Flächen. Bestehend auf Plänen aus den 1960er Jahren wurde das Areal zwischenzeitlich Stück für Stück durch die Investitionen öffentlicher und privater Geldgeber für mehrere hundert Millionen Euro umgebaut. Hierfür wurden Einkaufscenter erbaut, Hafenbecken verändert und alte Attraktionen mit neuen Anziehungspunkten verknüpft.
Das im Jahr 1977 erbaute „Columbus Center“ beinhaltet etwa 75 Geschäfte, die Bauform ist mit drei jeweils ca. 90 Meter hohen, bewohnten Türmen den Schornsteinen von Schiffen nachempfunden. Auf der gegenüberliegenden Seite des Hafenbeckens befinden sich das Deutsche Schifffahrtsmuseum, das Klimahaus und das Mediterraneo westlich des Alten Hafens und bilden einen Teil des heutigen Museumshafens.
Eine von <link http: www.tchobanvoss.de external-link-new-window external link in new>TCHOBAN VOSS geplante, mit Glas überdachte Fußgängerbrücke verbindet die Fußgängerzone mit dem Alten Hafen. Der Clou: Die Brücke lässt sich bei Bedarf drehen, um den Weg für Schiffe frei zu machen. Nach dem Vorbild früherer Drehbrücken in der Schleusenstraße, wurde eine dynamisch geschwungene Glasröhre konstruiert, die sich, auf einem Pylon gelagert, um 90° drehen lässt.
Für die Belüftung sorgen insgesamt 58 HAHN Lamellenfenster System S9 Einfachglas mit sich überlappenden Lamellen, davon 30 Fenster über die gesamte Länge der Brücke im Fußbereich. Die besondere Form des Bauwerkes mit unterschiedlichen Neigungen erforderte die Ausführung von ca. der Hälfte der Fenster in Sonderform mit trapezförmigen Rahmen mit Schräge seitlich und am unteren Rahmenprofil. Die Fenster wurden gefertigt in Breiten von 3.4 Meter, durch vertikale Sprossen in der Breite geteilt und der Fassadenkonstruktion von <link http: www.lenderoth.com external-link-new-window external link in new>Lenderoth Fassadentechnik angepasst.
Die Fenster sorgen nicht nur für Belüftung, sondern sind durch die Bestrahlung in der Nacht Teil einer Lichtskulptur im Hafen, die beide Hafenbezirke harmonisch miteinander verbindet.
Nach Fertigstellung der Havenbrücke wurden die Havenwelten mit dem Nationalen Preis für integrierte Stadtentwicklung und Baukultur des Bundesverkehrsministeriums ausgezeichnet. Darüber hinaus wurde die Brücke für den Deutschen Fassadenpreis VHF nominiert und mit dem ‚Certificate of Merit‘ der European Steel Bridges Awards zertifiziert.